Kaffee gibt es für den Normalbürger bereits seit mehreren Jahrzehnten fast überall und in jedem Ausschank. Kaffee in Form eines Espresso wie ich in sehe, ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Klar, bewegt man sich in Italien, ist die Chance riesig, richtigen Espresso und zu einem bezahlbaren Preis zu bekommen.
Es liegt auf der Hand, dass ein Espresso mit seinen geizigen 25 Milliliter Inhalt kaum ein Batzen Wert sein darf. Jedoch widersprechen sich hier die Inhaltsmenge und die Faktoren, die ein Endpreis letztlich ausmachen. Die Zubereitung eines Espressos ist eben nicht ganz einfach und setzt Fachkenntnisse von Personal, eine gute (und teure) Infrastruktur und natürlich qualitativ hochwertige Bohnen voraus.
Trotz all diesen Faktoren bin ich der Meinung, dass ein Espresso eine bestimmte Preisgrenze nicht übersteigen darf. Um 1 Euro in Italien lässt einfach noch jeden am Espresso teilhaben und ist schlicht weg noch zahlbar. Espresso bleibt so ein Kulturgut. Ein Produkt mit langer Tradition. Etwas, das Menschen verbindet und zwischen ihnen eine Gemeinsamkeit aufzeigt. Zusammen ein Espresso trinken – und sei es nur “al banco”, im Stehen an der Trese – reicht für soziale Kontaktpflege oder auch mal wieder in einer Zeitung zu schmollen.
Espresso als Kulturgut ist auch die Entwicklung der Aufbereitung. Das, was ein wirklich guter Espresso heute ausmacht, hat eine langer, entwickelter und ausgereifter Prozess hinter sich. Wissen und dieses weiter zu geben und zu teilen ist eben auch ein kultivierender Prozess!