Waren Sie schon einmal in Italien in einer netten Cafeteria und machten es sich draussen am Tisch gemütlich? Ja? Keine Lust an der Trese zu stehen, wie es viele Italiener machen? Na logisch, man hat ja Ferien und Zeit; man lässt sich lieber bedienen und bestellt draussen seine Leckereien. Die Preise vernimmt man gelegentlich von den an den Wänden hängenden Produkteübersichten und wählt nach Lust und Laune.
Haben Sie sich dann auch schon darüber gewundert, warum auf der Endabrechnung ein anderer – vor allem – höherer Konsumationspreis aufgeführt ist, als auf dem besagten Plakat an der Wand gezeigt wird, das Ihnen zu Bestellbeginn als Grundlage gedient hat? Ja?
Huh, danke, ja das ist mir auch schon passiert. Ich habe gelernt, dass es in Italien oft unterschiedliche Preise im selben Lokal für die selben Produkte gibt. Ob dies für Locals auch gilt, habe ich nie zweifelsfrei herausgefunden. Jedoch ist es durchaus an der Tagesordnung, diese Gesetzmässigkeiten im zumindest touristischen Umfeld so auszulegen.
Ok, das Argument der Bedienung, dem Service, also dem höheren Dienstleistungsaufwand kann ich verstehen. Schlisslich gibt es in Italien auch das “Coperto”, also die Grundgebühr für ein Tischgedeck. Das ist mir logisch und ich kann es sogar akzeptieren. ABER es wäre zwingend, diese Informationen besser zugänglich zu machen. Wenn nämlich die Tischkarte die selben Preise aufweist oder gar keine vorhanden ist, finde ich es nicht akzeptabel andere – höhere – Preise einzufordern, die nirgends zu sehen sind. Schlimmer noch, man orientiert sich an den Preisen, welche “nur” an der Bar gelten.
Nachdem ich diese Erfahrungen erlebt und sogar verarbeitet habe, bin ich zur Auffassung gelangt, dass dieses Konzept bei uns eigentlich durchaus anzunehmen wäre! Jawohl! Solange es transparent ist. Ich würde es sehr begrüssen, an der Bar mit einem geringeren Serviceaufwand auch einen geringeren Konsumationspreis für mein Espresso zu bezahlen. Wäre das nicht etwas?
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